Folge 8: RESET – REALIGN – RESTART

Generation Reset – Zurück an den Start

So beschreibt Jugendforscher Simon Schnetzer die Generationen Y & Z. Er sagt, jung zu sein wäre heutzutage mit dem Spiel „Mensch ärgere dich nicht“ zu vergleichen. Mal hat man einen Lauf und fährt volle Fahrt voraus, dann aber wird man von einem einzigen Zug wieder zurück an den Start geschickt. Genau das bewirkte die Corona-Krise und traf BerufseinsteigerInnen besonders hart. Plötzlich fiel der Lehrplatz, das Praktikum, die Einstiegsstelle doch ins Wasser. Was nun?

Die Studie Junge Österreicher:innen untersuchte die Wertewelt der jungen Generationen: Vertrauen stellte sich dabei als Megatrend in unserer schnelllebigen Zeit heraus. Doch wie gelingt es, Vertrauen jetzt aufzubauen und zu festigen? Sich den Themen, Fragen und Sorgen der Jugend anzunehmen, ist der erste Schritt. Wo sind deren Bedürfnisse, was erwarten Sie vom Arbeitgeber?

„Es ist an der Zeit junge Menschen bereits im Bewerbungsprozess als ZukunftsgestalterInnen zu betrachten und zu zeigen, dass deren Meinung wichtig ist“

Simon Schnetzer, Jugendforscher

Vertrauen durch gutes Leadership

Besonders nach der Einstellung können und sollen Vertrauen und Respekt gefestigt werden: MitarbeiterInnen müssen in ihren Kompetenzen und den individuellen Bedürfnissen wahrgenommen werden, das macht Leadership auf Vertrauensbasis aus.

Dass MitarbeiterInnenführung in der gezielten Ansprache von KandidatInnen immer wichtiger wird, zeigen auch die Ergebnisse der BEST-RECRUITERS-Studie. Haben im Vorjahr noch 23 % der österreichischen Arbeitgeber Leadership entlang der Karriere-Website thematisiert, sind es in diesem Jahr bereits 33 %.

Flexibilität, das A & O

Aus Sicht der Arbeitgeber spielt auch Flexibilität eine bedeutsame Rolle. Sowohl KandidatInnen sollten ein flexibles Mindset mitbringen, als auch die Prozesse in Betrieben müssen 2021 flexibler denn je sein. Recruiting und Onboarding sind dabei nicht ausgenommen.

Flexibilität beginnt schon bei der Bewerbungsübermittlung: Schriftliche Unterlagen per E-Mail zu schicken war gestern. Heute gibt es eine Vielfalt weiterer Möglichkeiten, wie etwa die Videobewerbung oder die Bewerbung per Social Media, bei der ein Online-Bewerbungsformular per Klick mit den gespeicherten Daten von XING oder LinkedIn befüllt wird.

Nach der Bewerbung ist vor dem Vertrauen

Die/der KandidatIn hat sich beworben – und wie gelingt es nun Vertrauen zu transportieren?
Nichts geht über persönliche Gespräche! Sie sind eine klare Chance, sich als Arbeitgeber authentisch zu zeigen und es wird schnell ersichtlich, ob der Cultural Fit stimmt. Ist die Entscheidung dann gefallen, gilt es, eine Basis für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu schaffen:

„Lieber ein Gespräch mehr führen und ein Kennenlernen unter KollegInnen sicherstellen“

Uwe Stadelbauer, CHRO von HEROLD

Wichtig ist, dass dabei nicht der Eindruck einer weiteren Gesprächsrunde im Bewerbungsprozess entsteht. Das Augenmerk muss auf der Einführung ins Team wie auch in die neue Stelle liegen.

Die Quintessenz?

Tagtäglich bemühen sich zig BewerberInnen um Ihre Stelle/n… Zeigen Sie Anerkennung, Wertschätzung und Respekt, um diesen Bemühungen gerecht zu werden. Nehmen Sie sich Zeit für ein offenes Kennenlernen, für den Onboarding-Prozess und vor allem, um die individuellen Bedürfnisse der Menschen kennenzulernen. Dann können Sie auf eine gegenseitig-vertrauensvolle Zusammenarbeit, auf Motivation und Engagement bauen.